05.07.2025

Lord Nelson, Rockmusik und die Abi - Jahre

Peter Altmeppen

Eine Lingener Jugend in den achtziger Jahren

 

„Das wird knapp. Du kannst es eigentlich kaum noch schaffen.“ Mei­ne Tutorin schaute mich mit ernstem Blick an. Ich wusste genau, was sie meinte, bedankte mich artig und bewegte mich zu meinem Fahrrad. Sie hatte ja Recht. In der 13.1 war ich zu einem seltenen Gast am Georgianum in Lingen geworden. Damals befand sich das alt­sprachliche Gymnasium, das auch „alte Penne“ genannt wurde, noch im Gebäude der heutigen Gesamtschule Emsland in der Heide­kampstraße.

Eigentlich war ich gerne dort. Gerne, aber zuletzt eben selten. Ich radelte ins heimische Schepsdorf, wo meine Mutter wie üblich mit dem Mittagessen auf uns Kinder wartete.

Wir hatten ein fantastisches Verhältnis. Trotzdem konnte ich ihr nicht sagen, wie es gerade um mich stand. Ich wollte nicht, dass sie sich Sorgen machte. Und eigentlich war es ja „nur“ Mathe.

Die anderen Fächer hatte ich weitestgehend im Griff. Geschichte, mein zweiter Leistungskurs, lief richtig gut, immer komfortabel im zweistelligen Punktebereich. Auch die anderen Prüf- und Neben­fächer waren unkritisch. Nichts zum Angeben, aber es reichte immer. Nur die anspruchsvolle Algebra war ein echtes Thema. In der letzten Klausur vor Weihnachten bekam ich gerade mal einen einzigen Punkt. Wie konnte ich da nur so den Anschluss verlieren?

In der Grundschule in Schepsdorf war ich ein richtig pfiffiges Kerlchen. Eine „eins“ im Rechnen schaffte ich mehrfach, es lag mir einfach. Meine Mutter meldete mich nach der vierten Klasse auf dem Franziskusgymnasium an, welches damals noch Mädchengym­na­sium hieß, von Nonnen geleitet wurde und einen exzellenten Ruf genoss. Ich gehörte zum zweiten Jahrgang, in dem auch Jungen zugelassen wurden. Aber es waren zunächst noch recht wenige dort. Ich blieb bis zur zehnten Klasse, um dann zum Georgianum zu wechseln. Das war damals nicht unüblich.

Gewechselt wurde in beide Richtungen, je nachdem wo die Freun­de waren.

Zu Hause war es immer locker und cool. Mama war ein Engel, meine Geschwister und ich chillten Mitte der 1980er Jahre durchs Leben. Klar, auf unserem großen Grundstück gab es immer etwas zu tun. Wir erledigten das aber dann, wenn uns danach war. Nie orien­tierten wir uns dafür an einen Wochentag oder gar an eine Uhrzeit. Während sich mein älterer Bruder Hans dann als Zeitsoldat zur Bundes­wehr aufmachte, hatten Stefan, Heidi und ich die Nachmit­tage für uns. Wir lasen viel, spielten Schach oder schauten bei schlechtem Wetter Videofilme. Ein Onkel beschenkte uns mit einem Rekorder der Marke Betamax.

Unser Grundstück war dreigeteilt. Hinten standen Apfelbäume und ein Hühnerstall, in der Mitte pflanzten wir Kartoffeln an und vorne befand sich das Haus und eine große Rasenfläche. Folgerichtig standen Bratkartoffeln mit Spiegelei und Apfelmus auf dem Speise­plan.

Des Öfteren wurde ich zum Essen bei meinen Großeltern einge­laden. Opa, der Förster war, sorgte für das Wildbret. Oma, die in den dreißiger Jahren als Köchin auf dem Kruppschen Schießstand in Meppen gearbeitet hatte, bereitete das Essen auf einem alten Stangenofen zu. Die Kartoffeln und das Gemüse hatte sie selbst angebaut und geerntet. Es schmeckte immer überragend.

Matze, einer meiner besten Freunde, und ich gingen gemeinsam in die elfte Klasse. Schon in der Grundschule teilten wir uns eine Schul­bank. Wir beide waren Teil einer Clique, die bis heute noch regelmäßig Zeit miteinander verbringt. Wenn wir nicht für die Schule lernten, verbrachten Matze und ich unsere Freizeit im Jugend­zentrum, auch als „Alter Schlachthof“ bekannt, spielten Doppelkopf oder Fußball beim SV Eintracht Schepsdorf. Es war eine wunderbare, unbeschwerte Zeit, 1984, und anders als es George Orwell in seinem Roman beschrieb, fühlten wir uns gar nicht beobachtet, eher genos­sen wir unsere erste Unabhängigkeit. Wir waren jetzt keine Kinder mehr und durften weitgehend alleine für uns entscheiden.

Das galt auch für unsere Kleidung. Ich hatte mich damals über weite Strecken für einen besonderen Look entschieden. Zur Jeans trug ich ein Unterhemd mit Knopfleiste, darüber ein Sakko und einen Mantel, oft Second Hand. Von einem Schulkollegen inspiriert, diente mir eine Plastiktüte vom Aldi temporär als Schultasche. Dies war unsere humorvoll gemeinte Antwort darauf, dass einige Schüler mit edlen Lederkoffern zum Unterricht erschienen. Irgendwie aber ging beides, es waren eben die bunten Achtziger. Abgerundet wurde das Outfit bei vielen durch einen Oberlippenbart und einen Ohrring. Im Winter waren durchaus auch Pullover im Norweger-Stil salon­fähig.

Die Welt zu entdecken, das ist das Schönste und Interessanteste am Älterwerden. Auch mein Radius wurde immer größer. Ich erin­nere mich sehr gut an meinen ersten Besuch im legendären Lord Nelson und an die Reaktionen darauf. Ich war noch nicht volljährig, als ich mich erstmals hinein traute. Die Boote unter der Decke, die Fischernetze sowie der intensive, süßliche Geruch sind mir direkt aufgefallen. Aus den Boxen dröhnten Songs von Led Zeppelin, David            Bowie, Deep Purple und Pink Floyd. Ich war begeistert und berichtete am nächsten Morgen in der Umkleidekabine am Fußballplatz. Die Mannschaftskameraden applaudierten und hatten jetzt ein neues Ziel: Das Lord Nelson zu entdecken.

Später, mittlerweile waren wir zumindest auf dem Papier erwach­sen, kam mit der Rockfabrik eine weitere Diskothek hinzu. Diese befand sich im Gebäude einer alten Textilnäherei an der Rheiner Straße. Wir hatten somit drei verschiedene Anlaufpunkte, die wir regelmäßig besuchten. Das belastete natürlich das schmale Budget eines Schülers, und so ergriff ich die Chance, in der Rockfabrik zu arbeiten. An vielen Wochenenden stand ich dort an der Kasse und verdiente mir Geld hinzu. Das kam mir nie wie Arbeit vor, immer kamen Bekannte mit Drinks vorbei. Meine Freunde Klaus, Jens und Franky waren mittlerweile bereits als Handwerksgesellen in ihren Jobs unterwegs und verfügten über regelmäßige Einkünfte, ich hin­gegen über Zeit.

Die elfte Klasse war gut gelaufen. Ich war mittlerweile am Georgi­anum heimisch geworden und im Studienbuch notierten die Lehrer hinter zahlreichen Fächern Werte im zweistelligen Bereich, übrigens zunächst auch noch in Mathematik. In der Zwölf belegte ich Kurse, die wie für mich gemacht schienen. Werte und Normen, Fußball und Geschichte. Das alles lag mir. Bunt gemischt, es würde schon gut werden. Angst vorm Scheitern hatte ich damals nie. Sehr interessiert an meiner Entwicklung war neben meiner Mutter be­sonders mein Opa, der Förster. Er war auch der Grund dafür, dass meine Ge­schwister und ich mit unseren Eltern einige Jahre im Schloss Herzford lebten, das damals Dienst- und Wohnsitz der Forst­verwaltung war.

Für meinen Großvater war es etwas ganz Besonderes, dass sich einer seiner Enkel anschickte, sein Abitur zu bauen. Wann immer wir uns in seinem Haus trafen, ließ er mich das wissen. Und so war es mir eine große Ehre, ihn mit einzubinden. Matze und ich gestalteten ein Projekt, das „Waldsterben“ hieß. Damals, in den 1980er Jahren, war das ein ernstes Thema. Der „Saure Regen“ war eine große Gefahr für die Wälder. Wir banden Opa mit ins Projekt ein, und so ging er einen Vormittag mit einer großen Gruppe von Schülern und Lehrern durch die Lingener Wälder. Ich war immer sehr stolz auf meine Familie, an diesem Tag war es auch so.

Unsere starke Verbundenheit hatte aber auch einen traurigen Hintergrund. Mein geliebter Vater, der eine Tankstelle mit Werkstatt betrieb und leidenschaftlicher Brieftaubenzüchter gewesen war, ver­starb, als wir noch Kinder waren. Danach war es für meine Mutter und uns unglaublich wertvoll, dass die Verwandtschaft in der Nähe wohnte und wir dort gut eingebettet waren. So kam es auch, dass ich viel Zeit in den Herzforder Wäldern verbrachte, ohne je selber an der Jagd interessiert gewesen zu sein. Das hat sich bis heute nicht geändert. Ich machte mich nützlich bei der Aufforstung, beim Bauen von Hochsitzen oder dem Anlegen von Fuchsbauten. Viel Spaß machte es mir, Doppelkopf zu spielen, was meine Onkel mir bei­brachten. Es ist nach wie vor unser Familienspiel.

Im August 1985 nahm ich zum ersten Mal an einer Demonstration teil. Zum vierzigsten Mal jährten sich die Abwürfe der Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki. Mit einer kleinen Gruppe Schülerinnen und Schüler legte ich mich auf den Marktplatz vor das Historische Rathaus. Wir wollten so symbolisieren, dass über 100.000 un­schul­dige Menschen gestorben waren und uns gleichzeitig für atom­are Abrüstung aussprechen. Das war seinerzeit ein großes Thema. Es war die Zeit des Kalten Krieges. Ost und West rüsteten damals um die Wette. Ein Jahr später folgte dann der Super-GAU von Tschernobyl, in dessen Folge radioaktiv verseuchtes Molkepulver per Zug auf das AKW-Gelände nach Lingen gelangte, um dort für viel Geld dekon­taminiert zu werden.

Das danach wieder saubere Pulver sollte an Tiere verfüttert wer­den. Das alles störte mich, und ich schrieb den ersten und einzigen Leserbrief meines Lebens, der dann auch in der „Lingener Tagespost“ abgedruckt wurde.

Daraufhin wurde ich vom damaligen Oberbürgermeister ein­geladen. Bernhard Neuhaus versicherte mir, dass es keinen Grund zur Sorge gäbe und löste das Thema betont hemdsärmelig. „Komm, wir zwei fahren dahin und ich trinke ein Glas davon“, beruhigte er mich. Mir reichten seine Worte, auf das Getränk verzichteten wir.

Es gab damals auch global sehr menschliche Signale. Die Musik ließ die Welt für einen Tag still stehen. Die Live Aid-Konzerte in London und Philadelphia waren absolute Highlights und sorgten dafür, dass 70 Millionen Dollar für hungernde Kinder in Afrika eingesammelt wurden. Die größten Stars der Branche folgten der Einladung von Bob Geldorf. Queen, Eric Clapton, U2, Led Zeppelin, Black Sabbath, Phil Collins, Mick Jagger und viele andere spielten insgesamt sechzehn Stunden vor etwa zwei Milliarden Menschen. Auch wir saßen alle vor den Fernsehern und feierten mit. Ein solches Ereignis hatte es noch nie zuvor gegeben. Etwa zeitgleich lernten wir nach Boris’ Erfolg in Wimbledon Tennis zu spielen, blieben dann aber doch dem Fußball treu.

1986 wurde das Jahr, in dem für mich zur Rockmusik ein weiteres Genre hinzukam. Man kann sich seinen Lieblingsverein im Fußball nicht aussuchen, genauso ist es mit dem Musikgeschmack. Metallica brachte „Master of Puppets“ auf den Markt, die letzte Scheibe an der

Cliff Burton, der im selben Jahr tödlich verunglückte, mitwirkte. Das Album und besonders der Titelsong sind einfach großartig und absolut zeitlos. Für diese Art der Musik war der Alte Schlachthof immer eine sehr gute Adresse und so ist es auch heute noch. Im selben Jahr gründete Felix Lethmate aus einer Dreizimmerwohnung heraus mit EMP ein extrem erfolgreiches Lingener Unternehmen, das europaweit für Rock- und Heavy Metal-Merchandising bekannt ist.

Zurück zur Schule - Ich musste unbedingt anfangen zu lernen, die Abiturarbeiten standen an. Andere waren schon lange tief in die Themen eingetaucht, ich nicht. Struktur war damals nicht mein Ding. Geschichte war leicht, es ging um die Zeit von 1871 bis 1945. Das alles interessierte mich sehr. Und so radelte ich so manches Mal zur Stadtbücherei, um mir geeignete Lektüre zu leihen. Noch heute verbringe ich gerne Zeit dort. Bücher haben etwas ganz Besonderes, zum Teil Magisches. Deutsch war als Prüfungsfach immer unkritisch, nie spektakulär, aber immer lösbar. Und in Biologie musste ich er­klären, wie ein Baum funktioniert, von der Wurzel bis zum Blatt. Ich war so oft mit Opa im Wald, das konnte ich.

Blieb das Matheproblem. Da ich nahezu keine Ahnung hatte, was auch der häufigen Abwesenheit vom Unterricht geschuldet war, brauchte ich Hilfe. Und diese fand ich bei Martin, dem Kursbesten. Ein Brain, der auch bundesweite Wettbewerbe gewonnen hatte. Er war es, der mich mathematisch wiederbelebte. Wir trafen uns zweimal und ich begann etwas zu verstehen. Eines war klar - es ging darum, überhaupt etwas Sinnvolles aufs Papier zu bringen. Mehr war in der Kürze der Zeit nicht machbar. Und so kam es dann auch. Von den drei Aufgaben, für die ich fünf Stunden Zeit hatte, konnte ich eine lösen. Das reichte dann für drei Punkte. Beim Fußball gab es seinerzeit übrigens für einen Sieg lediglich zwei.

Und so hatte ich tatsächlich das Abiturzeugnis mit einem Schnitt von 2,9 in der Hand. Eine Zwei mit einem ganz langen Minus. Und diese Note zog sich dann lange durch mein Leben, manchmal habe ich mich gefühlt wie eine personifizierte 2-. Ich konnte von vielem ein wenig, aber nichts perfekt. Und das wollte ich auch nie. Der Ehrgeiz und die Zielstrebigkeit im Job kamen viel später und quasi über Nacht. Ich hatte die richtigen Mentoren gefunden und wurde über Umwege Bankdirektor. Das aber ist eine ganz andere Geschichte.

Zum Abiball auf der Wilhelmshöhe begleitete mich meine Mutter. Sie kannte diese außergewöhnliche Lokalität bereits, aber für mich war sie etwas ganz Neues und Besonderes. Ich war zuvor noch nie dort gewesen und hatte auch woanders noch nie an einem Ball teilgenommen, somit kam es zu einer doppelten Premiere. Wir feierten an dem Tag, als Deutschland bei der Fußball-WM in Mexiko gegen die Elf des Gastgebers mit 4:1 im Elfmeterschießen gewann. Eine Zeit lang versammelten wir uns mit einigen Jungs auf dem Parkplatz und lauschten der Liveübertragung über ein Autoradio. So war es damals, 1986. „Rudelhören“ in einem VW Käfer.

Nur eine Woche nach dem Abend auf der Wilhelmshöhe verän­derte sich mein Leben. Ich trat meinen Grundwehrdienst bei der Bundeswehr an. In den ersten drei Monaten war ich in Wuppertal stationiert, danach als Kradmelder in der Lingener Scharnhorst- Kaserne. Welch’ ein Kontrastprogramm zu den vergangenen drei Jahren. Auf meinem Abschiedsabend lief im Lord NelsonIn the Army now“ von Status Quo. Meine langen Haare tauschte ich gegen einen Kurzhaarschnitt und wurde temporär zum Frühaufsteher wider Willen. Matze verschlug es in den Harz, später auf den Hümmling, um dort amerikanische Raketen mit atomaren Sprengköpfen zu bewachen.

Auf dem Gelände der ehemaligen Scharnhorst Kaserne, die 1935 erbaut wurde, befindet sich heute der Emsauenpark. Mit dem ehemaligen Unteroffiziersheim ist nur ein alter Block erhalten geblie­ben und dient der Lingener Bevölkerung als „Haus der Vereine“. Wo früher marschiert wurde und Panzerketten rasselten, ist heute herrliches Kinderlachen zu hören. Viele Familien haben dort ein Zuhause gefunden, und zahlreiche Menschen verbringen auf dem idyllischen Areal gemeinsam eine schöne Zeit. Ich finde das einfach großartig. „Make love, not war“, sang John Lennon in  den Siebzigern. Insgesamt hat sich Lingen sehr gut weiterentwickelt, auch musika­lisch.

Einer der ersten Songs, für den ich mich aktiv interessierte, war „Smoke on the water“ von Deep Purple, als er im Schepsdorfer Jugendkeller, der tatsächlich „Gurke“ hieß, lief. Jahrzehnte später spielte die weltberühmte Band nur zwei Kilometer entfernt in der Emslandarena. Auch die Skorpions, Billy Talent, Bob Dylan, Sting, Alice Cooper und viele andere Superstars waren mittlerweile in unse­rer Stadt und gaben Konzerte in Lingen. Daran hätte in den achtziger Jahren, als wir teilweise noch Kassetten mit Songs aus dem Radio aufnahmen, niemand geglaubt. CDs waren zwar mittlerweile auf dem Markt, starteten aber erst später so richtig durch, um jetzt schon wieder als antiquiert zu gelten.

Für uns zählten damals die einfachen Dinge. Es ging nie darum, was für ein Fahrrad du hast, sondern ob du überhaupt eines besitzt. Wenn wir uns mit Freunden zum „Trivial Pursuit“ spielen trafen, brachten wir gerne mal einen „Zehnerträger“ Bier mit oder aber eine Flasche mit BlueCuraçao, um den Inhalt mit Orangensaft und Eis zur „Grünen Wiese“ zu vermischen. Es war eine kleine, heile Welt. Ausland, das war für uns Holland. Einmal im Jahr verbrachten wir Zeit auf der Nordseeinsel Ameland. Kaffee, Tabak und Diesel gab es günstig in Denekamp und Oldenzaal, kurz hinter der nieder­län­dischen Grenze.

Bleibt die Frage, warum ich ab der dreizehnten Jahrgangsstufe seltener in der Schule war. Ich denke, dass es ein Stück weit daran lag, dass es das System einfach hergab. Ich war volljährig und durfte mich selbst entschuldigen. Mit dieser neugewonnenen Freiheit muss man erstmal umgehen können. Es war die Leichtigkeit des Seins, die uns begleitete. Rückblickend hätte ich mit meinem heutigen Wissen bestimmt öfter am Unterricht teilgenommen. Aber spielt es jetzt noch eine Rolle?

Ich bin dankbar, dass es Lingen war, wo ich gut eingebettet aufgewachsen bin. Von hier aus habe ich die Welt entdeckt, um dann aber doch in meiner Heimatstadt zu bleiben…

© Bildrechte liegen bei der Einsenderin / dem Einsender.
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Peter Altmeppen

Ich bin 1965 in Lingen geboren, woh­ne im Gauerbach, bin verheiratet und habe zwei Töchter. Beruflich bin ich als Vertriebsdirektor einer Bank aktiv. Viele Jahre arbeitete ich neben­beruf­lich als freier Journalist, 2022 brachte ich als Mitautor ein Fachbuch heraus.

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